Der „NEW Real Talk“ ging am 20. September in Eschenbach in die 2. Runde. Nachdem im Mai bereits Jugendliche aus Pressath die Gelegenheit hatten, an der Veranstaltungsreihe teilzunehmen, waren dieses Mal alle Eschenbacherinnen und Eschenbacher zwischen 12 und 18 Jahren gefragt. 42 Jugendliche folgten der Einladung und versammelten sich in der Aula der Martin-Gottwalt-Schule in Eschenbach.
Geplant und umgesetzt wird der „NEW Real Talk“ von der ILE Region VierStädtedreieck, der kommunalen Jugendarbeit, der Jugendhilfeplanung des Landkreises sowie dem Kreisjugendring Neustadt an der Waldnaab. Er bietet Jugendlichen die Möglichkeit, sich in ihrem Wohnort aktiv einzubringen und mit den Akteuren aus der Politik niederschwellig ins Gespräch zu kommen.
Workshop-Stimmung bei Pizza und Getränken
Auch wenn bei kostenloser Pizza und Getränken eine recht lockere Stimmung herrschte, waren alle Jugendlichen bei den unterschiedlichen Themen-Tischen voll bei der Sache. An drei Workshop-Stationen konnten sich die Teilnehmenden einbringen und ihre freie Meinung äußern.
Die Frage „Was ist in, was ist out?“ richtete sich an die Freizeit- und Vereinsangebote in Eschenbach. Es wurden Wünsche laut, wie eine größere Auswahl an Sportgeräten für die Turnhalle sowie (mehr) Angebote für Volleyball- und Gardegruppen. Alle gesammelten Anregungen nahm der Bürgermeister Gradl mit, um sie direkt an die Vereine weiterzugeben.
Beim Thema „Infrastruktur“ war der öffentliche Nahverkehr in aller Munde und fand daher oft als Kritikpunkt an der Pinnwand Platz. Auch ein breiteres Angebot an Gastronomie bzw. Einkaufsmöglichkeiten wünschen sich die Jugendlichen. Positiv herausgehoben wurde die Freizeitanlage Rußweiher.
Auf die Frage „Wenn ich König/ Königin von Eschenbach wäre…“ antworteten die Jugendlichen sehr ideenreich: Kino, Bahnhof, Tanzstudio sind nur ein paar Stichworte, die genannt wurden.
Austausch auf Augenhöhe: Abschlussgespräch zwischen Jugendlichen, Bürgermeister und Stadtrat
Die Ergebnisse aus den drei Workshop-Stationen wurden am Ende schließlich gebündelt und in einer Konkretisierungsrunde zusammen mit dem Bürgermeister und dem Stadtrat besprochen.
Konstruktiv tauschte man sich zu den verschiedensten Themen aus: Der Wunsch nach einem Bauwagen als Jugendtreff oder einem Schülercafé werden ernst genommen. Bürgermeister Gradl wird sich darum bemühen, dass es in Eschenbach zukünftig einen Jugendtreff und einen Gastrobetrieb mit „Schülertarifen“ geben wird.
Zu den unregelmäßigen Busverbindungen nimmt der Bürgermeister Stellung, erklärt die Umstände und verweist in diesem Zusammenhang auch auf die bereits laufenden Angebote des „Baxi“ und des „Fifty-Fifty-Tickets“.
Dass vor allem Jugendliche eine Expertise im Bereich Social Media besitzen, davon sollen zukünftig alle in Eschenbach profitieren: schnell bildete sich unter den Teilnehmenden ein „Insta-Team“, das spannende, relevante Inhalte generieren und in Zusammenarbeit mit den Jugendbeauftragen der Stadt so die lokalen Social Media Kanäle up to date halten werden.
Der Wunsch nach einem Kinderbürgermeister bzw. Jugendparlament beweist zudem das politische Interesse der Jugendlichen. Auch dieses Anliegen hat Gehör gefunden und der Stadtrat will es für sich diskutieren.
Fazit: Konzept der Veranstaltung hat sich bewährt
Auch in Eschenbach fällt die Bilanz positiv aus: alle Beteiligten waren begeistert vom gegenseitigen Interesse und dem Engagement der jungen Leute. So betont Bürgermeister Gradl, „dass er es sehr toll fand, dass sich die Jugendlichen getraut haben, so offen ihre Meinung zu äußern, und mit mir ins Gespräch gegangen sind.“
Auch für den kommenden NEW Real Talk in Vorbach am 15.11.24 im Schützenhaus in Oberbibrach laufen die Vorbereitungen bereits.